2018

Willkommen im neuen Jahr 2018

Im asiatischen Mondkalender wechseln sich 12 unterschiedliche Tierkreiszeichen im Jahresrythmus ab. Als elftes Tierkreiszeichen beginnt am 16. Februar das Jahr des Hundes im Element Erde und endet am 4. Februar 2019. 
Das Zeichen des Hundes steht für Ehrlichkeit und Tatkraft, seine Energie fördert die Kommunikation und stärkt den Wagemut. Der Hund beeindruckt mit Integrität, scharfer Beobachtungsgabe, Loyalität und kreativen Lösungswegen.  
Das Element Erde steht für logisches Denken, Realitätssinn und Verlässlichkeit.
Nach asiatischem Verständnis stehen im Jahr des Hundes 2018 praktische Lösungen und Engagement für ethische und soziale Ziele im Fokus. 
In diesem Kontext steht das diesjährige Shinson Hapkido Jahresmotto >Jeden Tag etwas gutes tun< hier zum Download bereit. Auch in diesem Jahr wünschen wir Allen Freude und Klarheit für ihr Tun!

Lesen Sie auch das Grusswort zum Jahr 2018 von Sonsanim Ko. Myong.

Myong Sang - Meditation und Schnee

 vom 6.-10.2.2018 in den Eggbergen/ Schweiz.

Jeden zweiten Winter organisiert Bu-Sabomnim Gisela Tschan die Bewegung- und Meditationstage in den Bergen. Auch dieses Jahr war unser Ziel die Eggberge im Judohaus. Ich stiess jedoch erst einen Tag später zur Gruppe hinzu und verpasste somit die erste Trainingsstunde am Dienstagabend und die erste Morgenmeditation und das leckere koreanische Abendessen zubereitet von Sambonim und Sonsanim. Das Timing meiner Ankunft konnte nicht perfekter sein...kaum war ich der Seilbahn entstiegen, lief ich der aufgestellten und fröhlicher Gruppe in die Arme, welche gerade ihre erste Winterwanderung mit den Schneeschuhen beendet hatte.  Die Zeit bis zur Bewegungstunde verbrachte jeder individuell. Gruppe 1 war mit dem Zubereiten des Abendessen besorgt, die einen verzogen sich in ihre Zimmer und erholten sich von der ersten Schneeschuhwanderung und die fitten unter uns übten sich beim PingPong spielen oder Shinson Hapkido Vertiefungstraining. Nach dem gemeinsamen Abendessen sassen wir gemütlich beieinander und redeten über dies und das und zwischendurch vielen auch einige Witze. Wer müde war, verzog sich nach und nach  in sein Zimmer,  wer Lust nach dem sternenklaren Himmel verspürte, machte einen kleinen Spaziergang in der kalten Winternacht und wer einfach sein wollte der war einfach. Der dritte Tag verlief ähnlich, ausser es keine gemeinsame Schneeschuhtour gab sondern jeder machen konnte, was ihm beliebte. Ich genoss den Tag bei einer kleinen Schneeschuhtour für mich alleine im Nebel. Es war die totale Stille und einfach nichts und doch so viel.  Auch der dritte Abend verlief ähnlich wie die vorherigen Abende. Wobei die einen sich doch langsam Gedanken über den letzten bunten Abend machten. Am Freitag führte uns Gisela wieder mit den Schneeschuhen durch die idyllische Winterlandschaft rauf zur Hüenderegg. Für mich war es ein absolutes Glücksgefühl, als ich oben auf dem Gipfel mit Gisela in die Photochase ging. Dieser Aufstieg war für mich ein Kampf und mit Gisela’s Geduld hab ich’s doch auch geschafft,  den ganzen Weg mitzulaufen.
Zurück im Judohaus fingen die Vorbereitungen für unseren letzten Abend an. Pascal war schon recht fleissig mit der Schneebar und sein Endergebnis war fantastisch. In dieser Bar steckte sehr viel Geschick und Liebe für uns alle. Nach der Bewegung und der Meditation wurde dann der Apéro draussen unter sternklarem Himmel an der Schneebar, wo in jeder Herznische eine Kerze leuchtete, eingenommen. Das Abendessen war wie jede Mahlzeit zuvor abwechslungsreich und sehr lecker. Der Bunte Abend war die Krönung der letzten Tage.  Fröhlichfestliche und ausgelassene Stimmung bis spät in die Nacht.
Die Gemeinsamkeit, das Mitgefühl jedes einzelnen, die Stärke und die versteckte Schönheit in und um uns, dies alles hat sich in diesen 4 Tagen verstärkt gezeigt. Ich konnte sehr lange von dieser Energie profitieren und eigentlich wenn ich mich zurück besinne, spüre ich diese Energie und kann mich davon wieder auftanken.
Ich danke allen, welche dabei waren und ihren tollen Beitrag geleistet haben. Vorallem aber herzlichen Dank an Sonsanim, Sabomnim und Bu-Sabonim Gisela.

Giuliana Morosin, Dojang Zug, 2.Kup

II Dan Lehrgang – Aachen 2018

vom 16. bis 18. Februar im Dojang Aachen.
Wir wurden sehr herzlich in den wunderschönen und großzügigen Räumen willkommen geheißen. Der Dojang in der ehemaligen Fabrikhalle empfängt einen, mit seinen hohen weiß getünchten Ziegelwänden und den massiven Deckenbalken, mit einer ungewohnten Weitläufigkeit. Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien durch die unzähligen Fabrikfenster und wärmte den Raum. Für die kühlen Nächte würde ich einen extra kuscheligen Schlafsack, einen warmen Pullover und sehr dicke Socken empfehlen. (Wirklich!)
Die Aachener waren alle unglaublich entspannt und freundlich. Wir wurden herzlich umsorgt und ausgiebig mit phantastischem Essen und einem unglaublichen Kuchenbüffet bewirtet. Der russische Zupf-Kuchen war leckerer als das alte Familienrezept meiner Großmutter – was ich ihr gegenüber natürlich niemals zugeben würde. 
Wenn man neu in der Stufe ist, kann man sich auf eine hohe Dichte von Techniken einstellen. Es ist ein exklusiver Lehrgang, der sich konzentriert mit dem 2. Dan Programm auseinander setzt. Wenn ihr plant, euch mal so richtig gut mit dem Jung Bong anzufreunden, solltet ihr euch am besten jetzt gleich für den nächsten Aachen Lehrgang anmelden.Die Techniken wurden strukturiert aufgebaut. Es wurde ausgiebig auf einzelne Blöcke eingegangen und wir bekamen immer wieder die Chance, das Gelernte in Ruhe zu wiederholen und nachzuschleifen. Der Fokus lag klar auf Genauigkeit und nicht auf ein gehetztes Durchziehen aller Themen der Stufe, was sehr angenehm war. Weniger ist tatsächlich manchmal mehr. Die Gyocha Jahse zog sich wie ein roter Faden durch diesen Lehrgang. Wie der Körper dem Blick, der Schulter und der Hüfte folgt und wie man diese Bewegung richtig einsetzt, war ein durchgehendes Thema. Obwohl die Gyocha Jahse seit vielen Jahren ihren festen Platz im Programm hat, wurde mir noch einmal ganz deutlich, wie existenziell wichtig eine saubere Stellung und sichere Vorbereitung ist, um aus der Drehung den Schwung und die Kraft für die folgende Technik zu holen.
Sehr erfrischen waren auch unerwartete "Aha-Erlebnisse" bei anderen grundsätzlichen Techniken. Gibon Jok Sul trainiert man meistens bereits seit Jahren, doch nach einer umfassenden Analyse merkt man schnell, wie viel man immer wieder nachschleifen und verbessern kann. Ich würde mir allerdings noch wünschen, dass man einige didaktische Prinzipien vielleicht generell noch mal überdenkt und zeitgemäß überarbeitet. Wir wurden daran erinnert, wie oft man mit Kraft oder Schnelligkeit unsaubere Techniken kompensiert und so Gefahr läuft sich langfristig ungesund zu bewegen. Wir sollten die Themen lieber sauber und langsam aufbauen und immer wieder selbstreflektiert an den eigenen Bewegungen arbeiten. Wir wurden auch darin bestärkt, dass jeder seine eigene, authentische Form hat. Dieser Grundform sollte man vertrauen und sie liebevoll weiterentwickeln anstatt zu versuchen, etwas anderes zu kopieren. 
Herzlichen Dank für die vielen Anregungen und dieses wunderschöne und lehrreiche Wochenende! 
Ilka Volz, Dojang Hamburg 5

Jung Bong Makki
den Blick für kleine Details schärfen

Passend zum koreanischen Neujahr (Seollal), trafen sich auch dieses Jahr wieder rund dreißig motivierte Träger des 2. Dans vom 16. bis 18. Februar im Dojang  Aachen zum gemeinsamen Trainieren. Für mich war es die erste Teilnahme an diesem Workshop und auch mein erstes Mal im wunderschönen Aachener Dojang. Auf dem Weg vom Auto zum Eingang des alten Fabrikgebäudes fiel mir gleich die Werbung der Kampfsportschule auf, welche die Räumlichkeiten im unteren Teil des schönen Backsteingebäudes bezieht. „Werde stark, schlag hart und sei schnell. Willst Du das? Klar willst Du das! Let's Go!“ – ein leichtes Schmunzeln konnte ich mir beim Lesen dieses Spruches nicht entgehen lassen, wusste ich doch welch gegenteilige, herzliche Welt mich gleich zwei Stockwerke höher erwarten würde. Freundlich wurden wir von Sabomnim Christoff in seinem liebevoll gestaltetem Dojang begrüßt. Ein Blick in die Runde machte mir bewusst, was für ein familiärer kleiner Lehrgang das werden würde und dass ich sogar zu jedem Gesicht einen passenden Namen parat hatte. Sabomin Joachim, welcher mit Assistent Bu-Sabomnim Jurij Menzel das Training in den nächsten Tagen leiten würde, hatte natürlich auch noch etwas zu sagen. In seinen Worten, die wie üblich zu einer großen Rede ausuferten, fiel das Thema ganz nebenbei auf die jungen Teilnehmer unter 30 Jahren. Zu meiner eigenen Überraschung stellte ich, bei einem erneuten Blick in die Runde, fest, dass eigentlich nur ich damit angesprochen war. Direkt stellte ich mir die Frage was mich wohl als jüngste Teilnehmerin im Training erwarten würde. Auf anderen Lehrgängen wird man als „junger Hüpfer“ oft heran gezogen, um etwas vorzumachen. Dabei handelt es sich meistens um spektakuläre Sprungtritte, federleichte Fallübungen oder sonstige akrobatische Leistungen. Die Trainingskollegen aus dem eigenen Dojang haben sich natürlich an einen gewöhnt, doch wenn ich auf Lehrgängen auf neue Trainingspartner treffe erhalte ich oft verschiedenstes Feedback. Das reicht leider von traurigen Seufzern, gefolgt von „Das konnte ich früher auch einmal.“, bis zu begeisterten Ausrufen wie „Du fliegst ja wie eine Feder.“. Am meisten erfreuen mich aber die älteren Trainingspartner, die sich durch mich angespornt fühlen und dadurch motiviert sind noch mehr als sonst zu geben. Für mich persönlich spielt es keine Rolle wie alt, groß, dick oder dünn mein Gegenüber ist. Ganz im Gegenteil: Ich erachte es als wichtig zu Lernen seine Bewegungen und Techniken an die verschiedensten Menschen anzupassen, um auf alle möglichen Situationen vorbereitet zu sein. In gewisser Weise beschäftigte uns dieses Thema auch über den Lehrgang hinweg. Statt alle 3. Dan Techniken in der kurzen Zeit durch zu hetzen, wie ich es anfangs erst vermutet hatte, beschäftigten wir uns nur mit wenigen Techniken, aber dafür sehr detailliert. Auch wenn ich so gut wie jede Woche das Glück habe mit Sabomnim Joachim zu trainieren, bin ich jedes Mal wieder aufs Neue begeistert von seiner Beobachtungsgabe und seiner Fähigkeit im kleinsten Detail Techniken und Bewegungen verständlich zu erklären. Ziel war es jedoch nicht, seinen Erklärungen 1 zu 1 Folge zu leisten, sondern die Idee hinter der Technik zu verstehen und diese für einen selbst passend zu machen. Außerdem haben wir uns viel mit dem Jung Bong bewegt, so dass wir vor lauter Jung Bong-Nähe die ein oder andere Blase an den Händen als Erinnerung mit nach Hause nehmen konnten. Doch auch sonst bleibt der Lehrgang in sehr guter Erinnerung bei mir – ich bin dankbar für das lehrreiche Training, die schönen Begegnungen und das unglaublich leckere Essen der Aachener Schüler. Bis bald!
Bericht von Deborah Buth, Dojang Darmstadt.
Fotos von Anna Gavras, Dojang Darmstadt.

31.Internationaler BuSabomnim Lehrgang 2018

vom 2. bis 4. März im Dojang Seligenstadt
Eine kleine Auszeit vom Alltäglichen
Bei jedem Lehrgang freue ich mich aufs Neue, so viele nette Menschen im Dojang Il Shim begrüßen zu dürfen. Alle haben sich auf den Weg nach Seligenstadt gemacht, voller Vorfreude und mit  frohen Erwartungen. Beim Ankommen und Wiedersehen ist der ganze Dojang gefüllt mit Wiedersehensfreude und großem „Hallo“. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Freude, seit dem Jahr 2000 immer wieder Gastgeber sein zu dürfen, auch ist es eine Ehre, wenn unser Lehrer Sonsanim Ko Myong als Leiter dieses Lehrgangs in den Dojang kommt. Seine Begeisterung, uns Do näher zu bringen, ist immer wieder spürbar. Es stehen nicht nur die Techniken im Mittelpunkt, sondern es gilt, den gesamten Körper und den Geist mit Freude, Klarheit und Ki zu bewegen.
Sonsanim verstand es immer wieder, uns neue Ideen und Impulse zu geben um unsere Bewegungen weiter zu entwickeln. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den vier Teilnehmern Sybille, Lazlo, Markus und Uwe, denn sie bereiten sich auf ihre 4. Dan Prüfung vor. In den Pausen zwischen den Trainingseinheiten nahm Sonsanim sich Zeit für uns, um das eine oder andere persönliche Gespräch zu führen. Außerdem gab es die Möglichkeit, sich eine kleine Auszeit vom Alltäglichen zu gönnen. So haben sich einige der Teilnehmer in die vier Gästezimmer, die immer sehr begehrt sind, zurückgezogen. Andere haben es sich auf der roten Sitzlounge im Bistrobereich gemütlich gemacht oder auf der „schwebenden“ Meditationsebene relaxt, und wieder andere haben die freie Zeit für einen Spaziergang im angrenzenden Wäldchen genutzt.
Auch für das leibliche Wohl wurde wieder bestens gesorgt, und wir haben uns alle über das leckere Essen (von der asiatischen Hühnersuppe über spanische Paella bis zur hessischen grünen Sauce) und den guten Service gefreut. Für einen eher kleinen Dojang wie Seligenstadt ist es eine besondere Herausforderung, einen Lehrgang mit 30 Teilnehmern auszurichten, An dieser Stelle möchte ich nochmals meinen Dank aussprechen für alle Salat- und Kuchenspenden, die das internationale Buffet bereichert haben und mich ganz besonders bei dem Service Team ( Gaby, Regina, Sarah, Manuela, Werner und Ludger) für seine tatkräftige Unterstützung herzlich bedanken.
Zum Schluss danke ich Sonsanim für die Leitung, die Unterstützung und das Vertrauen, das er mir entgegengebracht hat.
Sabomnim Josef Schmitt, 5. Dan, Dojangleiter Il Shim Seligenstadt

Unterstützung durch die Sabomnims Sigrid Blecher und Josef Schmitt

44. Internationaler Kyosanimlehrgang

vom 9. bis 11. März im Chon-Jie-In Haus Hamburg
Eine gute Nachricht
Sonsanim Ko Myong sagt, Do sei eine gute Nachricht. Ja, das passt. Eine gute Nachricht breitet sich vom Herzen aus, in den ganzen Körper, in jede Pore und in jede Zelle. Das ist angekommen. Der Kyosanimlehrgang bietet eine gute Möglichkeit mit Do in Kontakt zu kommen und an sich und seinen Lehrerkompetenzen zu arbeiten. Ich mag diesen Lehrgang ganz besonders. In diesem Jahr waren es 35 (?) Teilnehmer und die Stimmung war sehr angenehm. Wir hatten die Unterstufe zum Thema, wobei ich finde, dass man auch immer für alle Stufen viele Erkenntnisse mit ins Training nehmen kann. Ich versuche möglichst jedes Jahr an diesem Lehrgang teilzunehmen, weil ich für mich und meine Arbeit im Training sehr viel lernen kann. Ich habe ein großes Interesse daran, mich als Shinson Hapkido Lehrerin weiterzuentwickeln und neue Methoden kennenzulernen. Mein Unterricht verändert sich dadurch und ich bekomme ein tieferes Verständnis für  die Bewegungen. Die Bewegungen des Köpers, der Energien und des Geistes. Chong Ki Shin.
Für mich war in diesem Jahr besonders, dass Sonsanim viel darüber gesprochen hat, alte Muster loszulassen. Das hörte ich immer wieder raus. Gar nicht so einfach. Gewohnheiten sind sehr stark. Aber Freiheit ist sonst überhaupt nicht möglich. Ich will frei sein. Für das Unterrichten bedeutet das, zum einen den SchülerInnen mehr Bewegungsgrade zu vermitteln, und zum anderen natürlich auch die eigenen Muster des Unterrichtens loszulassen. Eine große Aufgabe. Eine große, schöne Aufgabe. Das bedeutet auch, die Freiheit haben Entscheidungen zu treffen. Man muss sich entscheiden, aus dem Herzen, klar. Für mich ist in diesem Lehrgang klar geworden, dass man die Antworten Innen findet, nicht Außen. Ich möchte meine Antworten finden und nicht die Antworten anderer. Das ist natürlich ein weiter Weg, aber der erste Schritt ist der wichtigste. Der Kyosanimlehrgang hilft mir dabei diesen Weg weiter zu gehen. Als Kyosanim will ich für meine SchülerInnen eine gute Begleitung, ein Freund und Nährstoff sein, damit auch sie sich in ihrer Schönheit entwickeln können. Doch auch als LehrerIn hört die Entwicklung zum Glück nie auf. Man muss in Bewegung bleiben, auf allen Ebenen. Dann kommt sie, die gute Nachricht und erfüllt den Körper, die Atmung und den Geist in all ihrer Vollkommenheit.
Lea Lorenzen, 26. Ki, Oh Haeng Hamburg 5

Im März dieses Jahres besuchte ich von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag nach meiner Prüfung zum 1. Dan in 2017 zum ersten Mal einen Kyosanim-Lehrgang. Er fand im Chon-Jie-In-Haus in Hamburg St. Pauli statt; für mich hatte es auch etwas von Nachhause-Kommen, habe ich doch viele Jahre dort als Schüler trainiert und die entscheidenden Impulse für die Dan-Prüfung von dort mitgenommen. Beeindruckt hat mich bei dem Lehrgang der geschwisterliche Umgang der Teilnehmenden untereinander, gleichgültig ob Sabomnim oder Gom Jomg-Ddi-Frischling. Und zu dieser Grundstimmung passt auch das, was Sonsanim über unsere Gemeinschaft erzählt hat, was er auch praktisch unterlegte, als er zum Abschluss des Lehrgangs am Sonntag in der Männerumkleide zum Duschen ging – so wie auch seine Schüler*innen.
Zum Gelingen des Lehrgangs trugen die gute Organisation und die tolle Bewirtung (sehr leckere warme Hauptgerichte!) bei, besonders beeindruckte mich die Bedienung bei den Hauptmahlzeiten am Tisch. Herzlichen Dank an Ruth und Uwe, an Sybille und Ulla und an all die guten Geister, die für das „Drumherum“ sorgten. Und ein großes Dankeschön an alle, die mitmachten, als Lehrende und Lernende!
Inhaltlicher Schwerpunkt des Praxisteils war das Programm der Kup-Unterstufe. In der Theorie setzten wir uns mit den Aspekten Shinson Hapkido – Kyosanim (wie kann ich ein guter Lehrer sein?), den Beziehungen innerhalb der Shinson Hapkido – Gemeinschaft, den Grundgedanken des Shinson Hapkido – Trainings sowie dessen Bewegungen sowie deren Zusammenhang mit Gesundheit und Do auseinander. Zum Abschluss des Theorieteils beschäftigten wir uns mit dem Thema Prüfungen im Shinson Hapkido und in diesem Zusammenhang mit den Rollen von Lehrer*in“ und Prüfer*in.
Besonders angenehm empfand ich die Hwal In Sul – Behandlung am Samstagabend bei Kreuz- und Beinschmerzen als Partner*in - Übung. Das befreiende Gefühl, mit meinen Händen Gutes geben und mit meinem Körper Gutes  annehmen zu können, sich also gegenseitig zu unterstützen, begleitet mich bis heute.
Als Kernbotschaft bzw. –lerninhalt habe ich mitgenommen: Ich bin ein wertvoller Mensch! Wenn ich das wirklich glaubend weiß, fühle ich mich geliebt, geborgen und in Harmonie. Das macht mich fähig, auch die oder den Andere*n als wertvollen Menschen wahrzunehmen und zu achten. Dann kommt von Innen das Bedürfnis, anderen Menschen (und damit auch mir) Gutes zu tun, ihnen zu dienen, sie zu begleiten auf ihrem Weg zu dieser Erkenntnis. Die Erkenntnis schenkt inneren Frieden, macht mich ganz und heil. Dann sehe, spüre ich die Einheit von Himmel – Erde – Mensch und Natur und möchte sie bewahren, weil ich Verantwortung für mein Handeln übernehmen kann. Mir kann mein wahres Selbst begegnen – ein Geschöpf Gottes zu sein. Und darin liegt für meine Begriffe die gute Nachricht, von der Sonsanim sprach; die wir mittels Shinson Hapkido erkennen und verbreiten können – und durch unser Handeln. Die Nachricht dabei ist selbst unabhängig von Shinson Hapkido als Lehrweg oder von Sonsanim als dessen Gründer. Die gute Nachricht kann auch mit Ki Doin (als Bewegung für das Leben)  erfahren werden.
Wir beschäftigten uns ja am Samstagabend mit dem Verhältnis von Ki Doin und Shinson Hapkido. Meines Erachtens können wir beide als zwei Seiten einer Medaille sehen: Gerade wenn jemand Shinson Hapkido zu trainieren beginnt, wirkt das Training zunächst eher auf den Körper, später dann auch auf das Ki des Trainierenden: die körperliche und die lebensenergetische Kraft wachsen. Je stärker, desto mehr braucht das Begleitung durch eine geistige Reife, um die Kraft auch gut kontrollieren, gut einsetzen zu können und um mir und anderen nicht zu schaden, z. B. im Techniktraining: Wenn ich der oder dem Anderen zeigen will, dass ich „besser“ bin und hart, eckig werde in den Bewegungen.
Bei mir habe ich im Rückblick diese Erfahrung gemacht, dass diese geistige Entwicklung, die Ausbildung von Shin, durch das regelmäßige Besuchen der Heilgymnastik  -  also das Praktizieren von Ki Doin zusammen mit den erläuternden Worten des Kyosanims dazu –gefördert wurde. Beides ergänzte sich bei mir sehr gut, kraftvoller wurde ich durch das „eigentliche“ Shinson Hapkido-Training; weicher, geschmeidiger, „kontaktvoller“ durch Ki Doin. Vielleicht auch deswegen, weil es bei der Heilgymnastik nicht auf Dobok und Gurtfarben, konditionelle Verfassung oder technische Leistung ankam, sondern eher das innerliche Erleben, aber auch der Kontakt von Mensch zu Mensch (z. B. in den Partnerin-Übungen oder in der wechselseitigen Massage) im Mittelpunkt stand. Fast kommt es mir vor, als könnte ich das Verhältnis von Ki Doin und Shinson Hapkido als ein Verhältnis von Um und Yang fassen.
Wenn ich das Geschriebene lese, merke ich, dass ich am liebsten gleich den nächsten Kyosanim-Lehrgang besuchen will, um weiter zu lernen, mich auszutauschen mit den „Brüdern und Schwestern“, was es heißt, den Weg von Shinson Hapkido zu gehen und anderen zugänglich zu machen, Do im Herzen.
In diesem Sinne: Herzlichen Dank und bis bald!
Bu-Kyosanim Thorsten Thorein, 31. Ki, Dojang Berlin

Internationaler Frühjahrslehrgang

Vom 16. - 18. März 2018 fand der diesjährige Frühjahrslehrgang in Aachen statt. Mehr als 90 Teilnehmer*innen aus Deutschland, Dänemark, Belgiens er Niederlande und Österreich waren angereist, um zusammen mit Sonsanim Ko, dem Gründer von Shinson Hapkido zu trainieren.

In der Bahn auf dem Weg nach Aachen versuche ich, die zurückliegende, etwas anstrengende Arbeitswoche hinter mir zu lassen und mich auf den kommenden Lehrgang einzustimmen. Was will ich dort? Habe ich besondere Erwartungen? Wie sich herausstellt, will mir weder eine einfache noch eine zufriedenstellende Antwort einfallen. Immerhin, denke ich, das heißt ja auch, dass ich somit möglicherweise offen für Neues bin. Und das gilt ja gemeinhin als gute Voraussetzung, etwas Neues anzunehmen – seien es Techniken oder innere Erkenntnisse.
Solchermaßen absichtslos gehe ich in das Training am Freitagabend – lockere Entspanntheit auf der ganzen Linie! Aber schon nach einer halben Stunde ist der schöne Schein hin. Als Sonsanim mich eine Übung für Yopchagi vormachen lässt, packt mich der drollige Ehrgeiz, mein Bein besonders hoch zu schwingen. Nach dem Motto ‚schaut mal, wie gelenkig ich noch bin‘. Mit dem Ergebnis: wo eben noch Entspanntheit war, ist im Handumdrehen eine schmerzhafte Muskelzerrung. Den schnell auftauchenden Gedanken ‚da kann ich ja morgen früh gleich wieder nach Hause fahren‘ schiebe ich aber erst mal beiseite. Jetzt habe ich immerhin ein Thema für die verbleibenden zwei Tage, nämlich  wie ich damit umgehe? Erst mal bringe ich mich von der phantasierten Überholspur auf die realistische Standspur, mache alle Bewegungen nur noch angedeutet und sehr verlangsamt mit. Und stelle fest, dass diese erzwungene Selbstbegrenzung ihren eigenen Reiz hat. In meiner Phantasie führe ich die knappen Bewegungen jeweils weiter, als ich sie tatsächlich körperlich ausführe, und kann ihnen so teilweise Klarheit oder Schönheit geben, die mir real wahrscheinlich nicht möglich wären. Ich frage mich allerdings auch, wieviel von dieser Art mentalen Übens nur virtuelle Spielerei ist, oder was sich davon in tatsächlich Gelerntes oder ‚besseres‘ Können umsetzt. Ich werde es weiter ausprobieren.
Eins ist mir aber gewiss, dieses Wochenende hat mich mal wieder eine Art Bescheidenheit und Bodenhaftung gelehrt, die sich angenehmerweise nicht wie Mangel anfühlt – eher wie eine Bereicherung. Und vermutlich – nein sicherlich - liegt das auch an der besonderen Art, wie Sonsanim Shinson Hapkido bzw. Do vermittelt und wir darin unsere ureigene Form suchen und finden können, und sogar müssen.
Gomjong Ddi* Stefan Sack, Dojang Berlin
- *Gomjong Ddi, weil ich schon einige Zeit ohne Lizenz unterwegs bin

Fotos von Vincent Kaperlat, Dojang Köln.

Frühlingsboten
Im Dojang findet man viele Details
zusammen.treffen.
Wach werden!
Freude an der Bewegung
Gymnastik
und Massage
Jahse
Pihagi/ Ausweichen
Fallen üben
Handhebel
Hebel am Boden
Kabbeln oder Kuscheln?
Pause am Abend

Kaltes Wetter und Herzenswärme

Ein Bericht von Hannah Morris, 7.Kup, Dojang Tübingen
In Aachen war es sehr kalt. Neben dem Kondenswasser, das sich an den Dojang-Fenstern sammelte und in meiner Phantasie zu kleinen, figurenhaften Eiskristallen formierte, schneite es auch tatsächlich. Die hoffentlich letzten Schneeflocken dieses Winters bedeckten schon vor Sonnenaufgang den schönen Backsteinhof. Doch im Innern war es Frühling geworden.
Bereits am Freitag reiste ein Großteil der insgesamt rund 100 Teilnehmer des diesjährigen Frühlingslehrgangs aus allen Himmelsrichtungen an. Es waren 22 Dojangs vertreten. Am Auftaktabend, dem Freitag, fand das 1.Kup-DanträgerInnen-Training statt, die Hinterbliebenen wurden durch die Innenstadt Aachens geführt und mit historisch Wissenswertem gefüttert.
Am Samstagmorgen schließlich begann der offizielle Teil des Lehrgangs, der sich durch Gemeinschafts-und Gürteltraining bis einschließlich Sonntagmittag abwechselnd gestaltete.
Das Jahr 2018 findet unter dem Motto „Il il il son“ statt, was so viel heißt wie „Jeden Tag etwas Gutes tun“ und steht unter dem Tierzeichen des Hundes. Der Hund vertritt die Charakteristika der Gerechtigkeit, der Kommunikation und des sozialen Miteinanders. Auch im Shin Son Hap Ki Do sind diese Eigenschaften erfahrbar und geben jedem die Möglichkeit diese zu erproben, vor allem aber zu erweitern.
Ein Lehrgang im Shin Son Hap Ki Do bietet immer die Chance mit sich in eine Art Selbstgespräch zu treten und Verschiedentliches im eigenen Innenleben zu erspüren und vielleicht auch zu hinterfragen. Dieses Mal habe ich mir die Fragen gestellt: Was also ist mir Gerechtigkeit und was bedeutet es eigentlich jeden Tag etwas Gutes zu tun? Was ist das Gute? Zunächst wirken all diese Begriffe so klar und eindeutig, aber sie wirklich zu verstehen scheint unmöglich, da sie dann als Begriffe Abstrakta bleiben und eigentlich unverständlich. Verständlich beziehungsweise schlüssig werden sie erst im eigenen Handeln. Das „Gute“ zeichnet sich durch einen warmen Austausch mit der Gemeinschaft aus. Manchmal reicht auch nur ein leises Lächeln und ein warmer Blick, der zu verstehen gibt: „Ich nehme dich wahr, auch unter einer Masse von 100 bis 150 Menschen.“ Das scheint mir auf Hap Ki Do-Lehrgängen das mitunter Beeindruckenste. Die Aufmerksamkeit und die daraus resultierende Sensibilität der Menschen untereinander und zueinander, die nicht einfach abreißt, sondern stetig wächst und in voller Konzentration bestehen bleibt. Das anfängliche „Selbstgespräch“ und die Fragen wie „was ist das Gute von dem hier gesprochen wird?“, sowie die eigene Selbstprüfung „was ist für mich gut und wo schaffe ich Gutes in mir und in meiner Um- Welt?“ verwandeln sich auf dem Lehrgang allmählich in Erfahrungen. Es tut gut ein schweißtreibendes Training miteinander zu teilen; den Trainingspartner verschwitzt nach einem Freikampf zu umarmen und sich zu bedanken; es tut gut sich in Vorsicht und Respekt vor dem eigenen Körper und dem des Anderen zu trainieren, um die Grenzen zu spüren und zu wahren. Vor allem aber ist es gut wach zu werden! Die Erde wacht auf, alles beginnt sich zu regen und die Lebensenergie wird allmählich wieder stärker.
Der Frühjahrslehrgang in Aachen bot daher die Gelegenheit den Geist, wie der Frühling suggeriert, wach zu machen, um das Gute vor allem zu erkennen. „Il il il son“ verweist also auch auf den unendlichen Kreislauf der Jahreszeiten und des ebenso unendlichen Gebens und Nehmens. Wir tun und geben Gutes, bekommen aber auch von der Natur Gutes zurück. In diesem Kreis ist die Weisheit verborgen, die dem Einzelnen manchmal so geheimnissvoll und magisch vorkommt. Und in der Tat: in der Heimlichkeit der Lücke, die sich dem verkopften, verstandesorientierten Menschen auftut und die oft so unverständlich wirkt, liegt das Geheimnis, das sich auf diesem ersten Lehrgang des Jahres 2018 mit unserem Kihap erfüllt hat – dem Frühjahrsschrei: Aufbruch in ein neues Jahr!

20 Jahre Casa Verde Peru

Im April 2017 konnte das Kinderheimprojekt „Casa Verde“ in Arequipa/Peru auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit für die Kinder zurückblicken. Die Internationale Shinson Hapkido Association ließ es sich nicht nehmen, den vielen Helfern und Mitarbeitern der Einrichtung, vor allem dem Initiator und Leiter Volker Nack und seiner Frau Dessy, aber auch den Kindern von „Casa Verde“ persönlich zu gratulieren. 

Die Delegation der ISHA bestand aus 12 Personen und wurde in Arequipa mit warmen Herzen begrüßt. Für uns, die Gäste aus Europa, war es vor allem ein großes Ereignis, gemeinsam mit den Kindern und Trainern von „Casa Verde“ eine Jubiläumsvorführung zu gestalten. Wir waren es bisher gewohnt, unser Programm auf den Benefiz-Vorführungen für „Casa Verde“ zu präsentieren, in Arequipa durften wir gemeinsam mit den Bewohnern von „Casa Verde“ für ihr Projekt auf der Matte stehen. Es war auch für die Kinder eine aufregende Erfahrung, dass sie in ihren neuen Doboks gemeinsam mit den Erwachsenen vor großem Publikum die erlernten Shinson Hapkido Techniken präsentieren konnten. Nach der Vorführung war Zeit zum Kennenlernen und Feiern. Klatschspiele und unsere manchmal etwas ungelenken Versuche, gemeinsam zu tanzen, brachten fröhliche Gesichter hervor.
Auch bei der offiziellen Jubiläumsveranstaltung waren die Kinder der Mittelpunkt. Sie hatten einen traditionellen peruanischen Tanz einstudiert und bekamen dafür viel Applaus von den anwesenden Gästen. Die Ausführungen von ehemaligen Bewohnern von „Casa Verde“ zeigten deutlich, was für hervorragende Arbeit in den Kinderheimen geleistet wird. Hier war eine große Dankbarkeit der nun erwachsenen Persönlichkeiten zu spüren.
Unser Reiseplan führte uns anschließend über das Colcatal in das kleine ca. 4300 m in den Bergen gelegene Dorf Tisco, in dem die fast 40 Kinder des Dorfes zu einem spontanen Shinson Hapkido Training auf dem Schulhof erschienen und sich mit großem Spaß bewegten. Für uns war es toll zu erleben, mit welcher Freude und Dankbarkeit die Kinder uns entgegentraten.
Eine weitere Station unserer Reise war der Besuch der „Casa Verde“ in Cusco. Auch hier wurden wir wieder sehr herzlich von den Kindern und Betreuern begrüßt. Die Kinder hatten für uns gebacken und einen Tanz einstudiert. 
Überall wurden wir von lachenden Kindern empfangen, von denen wir doch aus Volker Nacks Berichten wussten, dass sie schon schwierige Situationen in ihrem Leben hinter sich hatten. Dies waren bewegende Eindrücke, die uns noch lange an die unvergessliche Reise erinnern werden.
Für uns, Birgit und Jörg, war die Reise zusätzlich bewegend, da wir nach ca. 3 Jahren unser Patenkind Molly persönlich kennen lernen durften. Eine Patenschaft bringt durch die regelmäßigen Entwicklungsberichte großen Einblick in das Leben der Kinder in „Casa Verde“, aber auch in die schwierige Arbeit der Mitarbeiter. Durch den direkten Kontakt haben wir noch deutlicher zu spüren bekommen, wie wichtig die Unterstützung für jedes einzelne Kind und das Gesamtprojekt ist.
Birgit und Jörg Thiemer 30. Ki, Dojang Erbach

20. Internationaler Kinder- und JUgendlehrgang

Ende April war es wieder einmal soweit: com 27. bis 29. April 2018 fand der diesjährige Kinder- und Jugend Speziallehrgang -diesmal in Norddeutschland- statt. "Beim 20. Internationalem Shinson Hapkido Kinder- und Jugendlehrgang, habe ich mehr über mich gelernt, als ich es je getan habe."- so beginnt der Bericht von Hjördis aus dem Dojang Hamburg 5. Lesen Sie mehr...

Beim 20. Internationalem Shinson Hapkido Kinder- und Jugendlehrgang, habe ich mehr über mich gelernt, als ich es je getan habe. Wir sind gleich am ersten Tag nach der Ankunft durch den Wald gejoggt, doch das wurde uns natürlich nicht leicht gemacht. Wir hatten einige Hindernisse, die ich selbst, als Herausforderung gesehen habe. Wir hatten aber immer Kontakt zur Natur, zur Erde, zu den Bäumen und vor allem zu der frischen Luft. Nach ca.3 Stunden war ich dann aber doch ganz froh wieder angekommen zu sein, um erstmal 1l Wasser trinken zu können ( das ist für meine Verhältnisse ganz schön viel ). Nachdem ich mich in meiner Tiergruppe gefunden und mein Schlafplatz eingerichtet habe, gab es auch schon was Leckeres zu Essen ...(fragt mich aber bitte nicht was:)... Doch nicht zu vergessen, die wunderschönen Lieder die wir vorher in der Gemeinschaft gesungen haben. Als wir alle (hoffentlich) satt waren, gab es noch was ordentliches zum Lachen. Es war “JOKETIME“ (Yeahhh) Ich hatte die Ehre erste zu sein, um meinen Witz mit allen teilen zu können. „Los Pikatchu Donnerblitz, Alter hast du gerade meinen Hamster gegen die Steckdose geworfen?!“ :)
Es war dann auch Schlafenszeit, da wir am nächsten Morgen ziemlich früh wieder raus mussten. Wir wurden dann ganz gemütlich mit einem Gong geweckt und sind ohne zu sprechen zur Meditation gegangen. Am Abend davor hatten wir uns alle Gegenstände aus der Natur gesucht, um sie in die Mitte des Kreises zu legen. Ich und die Natur sin EINS. Diesen Satz haben wir an diesem Wochenende alle vertieft, sowie unser Thema “ein großer Mensch...“. Wir haben entspannt gefrühstückt und sind im Anschluss in die Turnhalle lange trainieren gegangen. Viele aufwärm- und dehnübungen, sowie Hand- und Fußtechniken. Danach gab`s eine Mittagspause, nach der es hieß weitertrainieren.
Wir hatten alle einen wirklich wunderbar gruseligen Abend. Auf dem Tagesplan stand Nachtwanderung... Sie haben es echt geschaft uns, die schrecklosesten Kinder aller Zeiten, eine gruselige Nacht zu bereiten. Chapeau. Die letzte Nacht war jedenfalls kurz, zumindest bin ich bei der morgendlichen Meditation zwischendurch in kurzschlaf gefallen, aber sssshhhhh...
Am letzten Tag hatten wir noch ein Training, wo nochmal alles gegeben wurde, denn glaubt mir mit dem Muskelkater den wir hatten, hätten uns sogar die Senioren überholt. Wir haben noch schnell alles aufgeräumt, bevor der Besuch unserer Eltern im Vordergrund stand. Es gab leckeres gegrilltes Essen und ich bin dankbar dafür jeden Tag welches auf dem Tisch stehen zu haben. Als dann alle da waren, fing das Theaterstück unserer Tiergruppen an. Ich war bei den gefährlichen Tigern und ich muss sagen, dass ich erstaunt war, wie viel Mühe sich alle dabei gegeben haben. Obwohl man sich das bei einer so tollen Gruppe schon gedacht hat. Der Nachmittag neigte sich dann auch schon dem Ende zu und ich kann von mir behaupten, dass von den Sachen die Sonsanim Ko Myong mir auf den Weg gegeben hat, eine Menge hängen geblieben ist.
Und an der Stelle, möchte ich einmal ganz laut „DANKE“ sagen.

Hjördis, Dojang Hamburg 5

das obligatorische Training im Wald
Fallen!
eng, aber gemütlich: der Schlafraum
darf nicht fehlen: das Gemeinschaftsfoto

Chong Mu Chong Shim

Für uns aus Hamburg war die Anreise ausnahmsweise mal nicht so lang, denn der Lehrgang fand in Pinneberg statt. Daher konnten wir auch noch beim Ausladen und Aufbau helfen, bevor der eigentliche Lehrgang anfing.
Ich staunte, wie viel Lebensmittel man für einen zwei-tägigen Lehrgang benötigt. Als der Lehrgang endlich begann, waren alle schon ziemlich aufgeregt. Und das nicht zu Unrecht, denn es sollte uns ein spannendes und anstrengendes Training erwarten. Zuerst trainierten wir auf dem Schulhof der „Schülerschule Waldenau“ (Dieses Gebäude hatte uns Elena, die Tochter des Hausmeisters und auch Shinson Hapkido-Schülerin, freundlicherweise zur Verfügung gestellt). Vielen Dank!
Anschließend joggten wir durch die ländliche Umgebung. Nach kurzer Zeit kamen wir an einen Wald, und dort machten wir die üblichen Sachen, wie durch die Beine der Schwarzgurte kriechen, über sie drüber hüpfen, durch den Wald robben und vieles mehr. Das war sehr anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht.
Nach diesem Training hatten alle einen Bärenhunger! Der wurde von dem fantastischen Küchenteam (Karen, Saskia, Lisa, Elena, Wolfgang und Ulla) gestillt. Man muss sagen, das Essen war fantastisch lecker. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!
Am nächsten Tag hieß es um 5:30 Uhr aufstehen, und stillschweigend in den Meditationsraum gehen, um sich auf die halbstündige Meditation vorzubereiten. Um 7:30 Uhr gab es dann Frühstück. Danach wurde wieder trainiert bis zum Umfallen. Dazu gingen wir in eine Turnhalle etwas entfernt von der Schule. Duschen gab es in der Schule keine, deswegen mussten wir unsere Duschsachen mit in die Sporthalle nehmen.
Der Trainingsablauf war wie folgt: Gemeinschaftstraining, Tiergruppentraining, Kûpstufentraining, Mittagspause, Gemeinschaftstraining, Kûpstufentraining, Tiergruppentraining und wieder Gemeinschaftstraining. Die Gemeinschaftstrainings wurden von den anwesenden Sabômnims oder Bu- Sônsanims geleitet. Die Tiergruppen trainierten für den Home Day, wobei diese Gruppen eine kleine Vorführung für die Eltern geben sollten.
In der Mittagspause gab es wieder leckeres Essen und natürlich die allseits beliebte Joke Time: Einer aus der Gruppe konnte nach vorne gehen, einen Witz erzählen und Süßigkeiten dafür ernten. Abends dann, nach dem Abendessen kam die Nachtwanderung. In einem großen Raum las Sabômnim Marcel angeblich wahre Gruselgeschichten vor. Nach und nach wurden alle Gruppen nach draußen geschickt, eine bestimmte Route ab zu laufen und erschreckt zu werden. Bei den Teilnehmern meiner Gruppe reichte der Angst-Faktor von „überhaupt nicht“ bis „total ängstlich“. Also entschieden wir uns jedes Mal, wenn uns jemand erschrecken wollte, laut Kihap zu geben. Das hat gut geholfen! Da wir die letzte Gruppe waren, kamen wir erst um halb Eins zurück und fielen alle sofort in unsere Betten. Am nächsten Tag gab es noch einmal Gemeinschaftstraining, dann wurde für die Aufführung trainiert.
Zu guter Letzt gab es ein kleines Turnier zwischen den Tiergruppen.
Dann kam noch das Abschlussfoto, und wir sind wieder zurück zur Schule gegangen. Anschließend fing der Home Day an:
Während alle das lecker gegrillte Fleisch von Bu-Sabômnim Wolfgang aßen, führten die Gruppen ihre teils lustigen, teils akrobatischen Shows vor. Danach verabschiedeten sich alle und fuhren erschöpft und (hoffentlich) glücklich nach Hause.
Ich fand den Lehrgang sehr toll und lehrreich! Vielen Dank.

Yuri Staarmann, Dojang Hamburg 5

Länderlehrgang Österreich in Wien

Am 04.05.18 war es endlich so weit. Wir, Regina und ich mit unseren Töchtern Fiona und Lisa,  bestiegen den Nachtzug von Hamburg nach Wien zum Shinson Hapkido Länderlehrgang. Am Morgen, 12 lange Stunden später, erreichten wir dann endlich die Metropole an der Donau. Kyosanim Lars (mittlerweile, Glückwunsch auf diesem Wege) hat uns eine Übernachtungsmöglichkeit in den Räumen des Vereins ‚login‘ im 14. Bezirk angeboten. Login ist ein Verein zur Integration und Gesundheitsförderung und in diesem Rahmen hält Lars dort auch Shinson Hapkido Trainings ab. Wir machten uns zunächst auf Erkundungstour in Wien (Innenstadt, Donau, Uni VetMed, Prater, etc.). Leider ging es Lisa immer weniger gut, so dass sie sich schließlich schon mittags bei login hinlegen musste. Das Freitagabend Training fiel dann für mich und Lisa krankheitsbedingt aus. Der Italiener von gegenüber versorgte uns mit Risotto.
Nach einem gemeinsamen Frühstück fuhren wir am Samstag Früh in den 8. Bezirk, in den Dojang Wien, in einer schönen Turnhalle mit viel Holz und Ambiente. Meister Ko eröffnete den Lehrgang und leitete das Gemeinschaftstraining. Meine Tochter hatte mittlerweile Fieber und konnte nicht teilnehmen. Caro bot ihr spontan ihr Zimmer im Studentenwohnheim an, so dass Lisa sich hinlegen konnte. Gemeinschaftstraining, Gruppentraining, alles in entspannter Atmosphäre. Meister Ko führt das noch recht neue Lauttraining vor und – fast hätte ich es vergessen – 15 Formen des Klatschens als Prävention gegen Alzheimer. Abends treffen wir uns auf dem wunderschönen Dachgarten des Cafés ‚mittendrin‘ im 18. Bezirk. Das Wetter spielt mit und wir bekommen einen Eindruck von der Arbeit des Vereins VinziRast, der hier ein Wohnprojekt für ehemals Wohnungslose gemeinsam mit Student*innen betreibt. Lisa geht es leider immer schlechter, so dass uns Kyosanim Lars uns das Gästezimmer in seiner Wohnung anbietet und wir auch gleich von seiner Familie mitgenommen werden.
In aller Frühe bereiten wir dann am Sonntag die Meditation im Raum einer Tanzschule im 7. Bezirk vor. Lisa durfte weiterschlafen und sich den ganzen Tag über erholen, während wir den Lehrgang mit einem gemeinsamen Frühstück beendeten. Um 21 Uhr bringt uns Lars dann zum Bahnhof und über Nacht geht es wieder zurück nach Hamburg.
Was bleibt von diesem Lehrgang? Mal abgesehen vom Training und dem Miteinander im Dojang, das schon alleine eine Reise wert war, ist es vor allem der Geist von Shinson Hapkido und die familiäre Fürsorge und Herzlichkeit, die uns begegnet ist und den Schrecken vor ‚Krank in einer fremden Stadt und was jetzt?‘ genommen hat. Die Gastfreundschaft und das soziale Engagement, die Solidarität mit sozial nicht privilegierten Menschen haben mich ebenso tief beeindruckt wie das entspannte Miteinander im Dojang und dem ganzen Drumherum. Und das dann noch in einer wunderschönen Stadt bei strahlendem Frühlingswetter. So ließ sich auch die kleine (Krankheits-) Krise meistern und ich denke gerne an den Lehrgang zurück und komme gerne wieder. Für mich war es eine ‚Lehrstunde‘ in gelebter Shinson Hapkido Praxis. Vielen Dank nochmal auf diesem Wege an alle Beteiligten.
Norbert Eisele, Dojang Hamburg 5

32. Pfingstlehrgang 2018

Eindrücke zum Pfingstlehrgang 2018 - dieses Jahr aus Hamburg und Aarhus in Dänemark

Yet Another Tough and Wonderful Trip
Wow.
Writing this, I am sitting in my home, thinking back on the pfingstlehrgang and everything that has happened around it. As usual, I am exhausted, both physically and mentally – but in a very good way. I am full of the many impressions that I can still vividly recall: the utterly beautiful sight of the community flowing among each other in gemeinschaft training, and the almost musical sound of laughter and kihap. All of it under a completely clear sky that makes you feel like you can see everything and far into yourself. I learned a lot this weekend, in terms of techniques and German language (I get better on every camp I attend), but also about myself.

The pfingstlehrgang coincided with a lot of challenges in my own life. But it is often like that – Shinson Hapkido and the rest of my life cannot really be separated, they affect each other. I felt on the camp how a full head can change my trainings, but also how I now feel calmer, stronger and clearer after the trainings, the talks and the atmosphere.
It is an intense and exhausting weekend, partly because the pauses are short and few – it can be tough, but it also helps me just follow the flow of the program. This year was also a special camp for me – the dantest is underway, and I had stayed in Darmstadt for a week before the pfingst. I avoided having to travel to Denmark just to take the trip back to Darmstadt a week later, and it was a wonderful experience living in the dojang, joining trainings and helping out as much as possible. There is an energy in the central dojang that gets into your skin, amazing teachers, and so many students! I heartily recommend to anyone taking the same trip to Darmstadt if possible, for exactly the same reasons I’d recommend the pfingslehrgang.
Sonsanim Ko Myong thanked the Danes for taking the long trip to Darmstadt – for supporting the community. I really think this is one of the most important reasons for going to the many different Shinson Hapkido camps. We have a lot to learn from each other, and the feeling of being a family – the strong and open community that I think is among the greatest of virtues of Shinson Hapkido – is worth supporting. Especially as a Dane, it can be easy to feel that the rest of Shinson Hapkido is very far away, and the interactions that have happened both on the pfingstlehrgang and during the week I stayed in Darmstadt have really helped connect me more to the rest of the community. Especially have I gotten to know my coming Ki-siblings, the people who will do the dantest with me in a month. We made a show together for the pfingstlehrgang, and for the first time I realized that it is a tradition that exists because it is a wonderful way to get to know and trust each other. The show went well, and my heart glows at the thought of meeting the dantest side by side with them – these are really good people, and I am proud to call them family.
It is good to be home. I went through a lot while in Germany, but it was a safe place to face my challenges, full of support. I fell sick on the lehrgang, and within hours I had been given both herbal tea, two homeopathic treatments, pills of herbal medicine (I think), tiger balsam and two packs of throat droplets, and then finally took some time preparing the barbecue with Rufus while listening to reggae and rock. Thank you to everyone for that. I’ve also had a lot of personal talks and challenges on this trip to Germany, about humility and courage and what I can and cannot do, which I am now slowly letting sink in. Ko Myong said that pfingsten is a time for spiritual revelation – for understanding oneself and moving towards the light. And this, I think, is a wonderful goal to have for a camp, or for a martial art – and indeed in the end it is the main reason that I practice Shinson Hapkido. I hope that, for anyone else in the community (or anyone else in the world), the pfingsten has also brought with it some light and some clarity.
All my best wishes to anyone who reads this. You have my hopes that there will be light wherever you walk, also in the shadows. The heart can be its own sun.
Warmest regards,   
Peter Thestrup Waade, 32. Ki, Dojang Aarhus/ Denmark.

Die Waschmaschine
Man kann sich den Pfingstlehrgang wie eine Waschmaschine vorstellen, in die man am Samstag hineinsteigt und aus der man am Montag ordentlich gespült und geschleudert wieder rausklettert. Zeitgefühl und der Wunsch nach Dingen des Alltags völlig vergessen. Viel Privatsphäre gibt’s auch nicht unbedingt, ist aber auch gar nicht nötig wenn man bedenkt, in welch herzlicher Gesellschaft man sich befindet. Das Wetter ist grundsätzlich gut (zumindest bei den vier Pfingstlehrgängen, an denen ich bis jetzt teilgenommen habe) - ganz egal was der Wetterbericht vorhersagt. Das ganz schön frühe Aufstehen mit Meditation und Frühsport wird deshalb stets belohnt mit einer wunderschönen Morgenstimmung inklusive rosarotgelbem Himmel. Die drei Tage sind bestimmt von Trainieren, Singen, Essen, jede noch so kurze Pause Power-Genießen, mit Freunden aus anderen Teilen Deutschlands (und aus Dänemark) Zeit verbringen, Diskutieren und Schlafen. Erwähnte ich schon das Training? Kaum versieht man sich, ist es dann schon wieder vorbei und man kann erschöpft und doch tiefenenergiegeladen den Heimweg antreten. Soweit das Protokoll.
Nun war der diesjährige Pfingstlehrgang für mich ein ganz besonderer, denn er stand unter dem großen Stern der Danprüfung, an der ich im Juni teilnehmen durfte. Nur eine Woche nach der schriftlichen und gut vier Wochen vor der praktischen Prüfung war ich zur Zeit des Lehrgangs komplett im Shinson Hapkido-Modus, hatte wenig anderes im Kopf als die anstehende Prüfung. Jedes Wochenende standen bei mir irgendwelche Lehrgänge und Extratrainings auf dem Plan, Shinson Hapkido bestimmte so ziemlich komplett meinen Alltag. Daher war der Pfingstlehrgang für mich nicht wie üblicherweise ein totaler Ausbruch aus dem „normalen Leben“, aber doch nicht weniger schön. Ich begann den Pfingstlehrgang also erleichtert und befreit von einem Teil der Nervosität, nachdem die Theorieprüfung nun ja hinter mir lag - doch meine Eindrücke und Erinnerungen waren noch sehr frisch und ich verbrachte auch viel Zeit mit Grübeln darüber, was ich da eigentlich alles zu Papier gebracht hatte und was ich sonst noch hätte schreiben können. Sonsanims Vortrag zu Beginn (unter anderem zum Jahresmotto „Il Il Il Son - Jeden Tag eine gute Tat“) war für mich daher ein einziges: „Ach stimmt, Mist, das hätte ich auch mal schreiben können, wieso habe ich daran nicht gedacht?“. Jedenfalls bot mir der Lehrgang auf diese Weise noch einmal anders als sonst die Möglichkeit, eine Menge zu lernen. Nebenbei hatte ich Gelegenheit, meine zukünftigen Ki-Geschwister zum ersten Mal auf einem Haufen kennenzulernen, nachdem wir bei der Theorieprüfung zwar viel Zeit im selben Raum, aber doch eher schweigsam miteinander verbracht hatten. Parallel zum Programm des Lehrgangs fanden wir also Zeit, uns besser kennenzulernen und auch miteinander eine Nummer zu proben, die wir dann am letzten Tag des Lehrgangs beim Shinson-Festival zeigten. Dieses Festival, bestehend aus den drei Disziplinen Weitflug (Flugrolle über Isomatten und Schlafsäcke), Hyong und Freie Form, bietet zum Abschluss des Lehrgangs die Möglichkeit, sich spielerisch miteinander zu messen oder einfach etwas mit der Gemeinschaft zu teilen. Auch im Kupstufentrainig, bei dem die Gruppe der Braun-Schwarz-Gürtel dann zu 90% aus meinen neuen Ki-Brüdern und -Schwestern bestand, konnten wir uns miteinander vertraut machen und  noch einige offene Fragen klären.
Unterstützt von Sabomnim Christian durfte ich zusammen mit meiner Freundin Elisa das gemeinsame Singen vor dem Essen anleiten und bin sehr glücklich damit, was für eine schöne Gemeinschaft wir beim Musizieren zu spüren bekamen.
Generell ist die tolle Gemeinschaft auf dem Pfingstlehrgang einer der Hauptgründe für mich, immer wieder daran teilzunehmen. Ich fühle mich stets gut aufgehoben wie in einer zweiten Familie. Ich kann nur hoffen, dass möglichst viel von dem respektvollen Umgang und der Angewohnheit, sich einfach mal ein Lächeln oder ein paar nette Worte zu schenken, mit in den Alltag aller Teilnehmer getragen wird, sodass noch mehr Menschen etwas davon haben können. Durch den straffen Tagesablauf: „War das der Gong zum Trainingsende oder zum Essen?“ (oder hat Sabomnim Kurt sich bloß vergongt?), bleibt kaum Zeit, sich Gedanken um Probleme des Alltags zu machen und das hat für mich immer eine unglaublich entspannende Wirkung.
Fazit: Das Pfingstwochenende gab mir die Gelegenheit, viel Kraft zu tanken, die ich später gut brauchen konnte.
Fiona Karl, 32. Ki, Dojang Hamburg 1

 

 

18. Shinson Hapkido Segelreise im Nordsee-Wattenmeer

vom 27.05.-02.06.2018


‚Frisches Wasser gibt frohen Mut‘
Unter diesem Motto schipperte die Jonas von Friedrichstadt zum18. Mal aus dem Husumer Hafen. An Bord der Käpt’n (Stefan), seine zwei Bootsmänner (Dieter und Benno), und 22 Männer und Frauen unterschiedlicher Kup-und Danstufen, darunter die beiden  Sabomnim Christoph Albinus und  Bernhard Tessmann, die uns mit dem Shin Son Gedanken und Shinson Hapkido Techniken durch die Woche führten.
Zur Vorbereitung meiner ersten Danprüfung in 1995 wollte ich zum ersten Mal mit zu Toffas Segelreise fahren, bin aber am Abreisetag krank geworden und musste die anderen ohne mich ziehen lassen. Damals war ich echt frustriert. In den vielen Jahren dazwischen hat es dann irgendwie nicht gepasst.
Ereignisse im letzten Jahr haben mir radikal den Boden unter den Füßen weggerissen. Nach der ersten Schockstarre konnte ich mich aber wieder an etwas erinnern, dass ich schon so oft gehört, darüber gesprochen, oder in Danprüfungen geschrieben hatte: ‚Min Cho Sasang‘, der Geist des koreanischen Volkes, dass immer wieder aufsteht, egal wie oft es getreten/verletzt wird. Nun konnte ich zum ersten Mal die tiefe Bedeutung dieses Satzes spüren. Nicht nach innen verhärten, aber stabil bleiben und nach außen weich….
Ich suchte mir also für dieses Jahr einige ‚Lichtanker‘ und einer davon war die Segelreise. Was für eine gute Entscheidung!
Nachdem die Verpflegung und wir alle an Bord waren, teilten wir uns in drei Gruppen unter Stefan, Dieter und Benno auf, in denen wir während der ganzen Woche blieben. Ich war in der Vorsegelgruppe (die wir in die ‚Vorzeltgruppe‘ umtauften). Wir hatten die ‚Fock‘, den Außen-und Innenklüver‘ zu ’versorgen‘. Die 2. Gruppe hatte das große Hauptsegel und die 3. Gruppe das hintere Besansegel. Beim An-oder Ablegen waren wir alle gefragt. Die Schwerter an den Seiten der Jonas waren aus Holz und mussten geschützt werden. Es war fast immer ein Gaudi. Maggi outete sich als mutige Springerin zum Festtäuen beim Anlegen und erntete dafür Applaus! Von Tag zu Tag wurden uns die Abläufe an Bord geläufiger. Wenn Dieter ‚Vooor-segel-gruppe‘ runter in die Messe rief, wussten wir dass wir zügig hoch kommen sollten um unseren Job zu tun. Segel rauf, runter, oder ausrichten, oder auch mit einer Art Schutz-Segel (Persenning) aus-oder einpacken. Am meisten Spaß hatte ich draußen im Netz. Dorthin musste man für die beiden Klüver. Unvorstellbar schön das Gefühl das komplette Schiff vor sich zu sehen und hinter und unter mir nichts als Wind und Wasser. Lästig, aber notwendig war die Sicherung, die das Klettern etwas erschwerte. Allerdings war die Vorstellung vorne unters Schiff zu fallen auch nicht so toll.
Es fanden sich unterschiedlich gemischte Gruppen, die jeweils für einen Tag die schöne Aufgabe hatten für das leibliche Wohl der gesamten Mannschaft zu sorgen. Vom ersten ‚Kaffeeeee…‘ im Morgengrauen (zuerst für die Crew!), bis zum Abendbrot. Ganz unscheinbar hat sich Günther den Job geangelt die neue High Tech-DB-Toilette an Bord, die ganze Woche über zu reinigen. Alles was sonst noch so anfiel wurde gemeinschaftlich geregelt. Es waren ja einige alte Hasen und Häsinnen dabei, die uns ‚Erstlingen‘ mit Tipps zur Seite standen. Meditiert und Trainiert wurde in der ‚Messe‘ unter Deck, oder an Land. Auch die Trainingszeiten waren flexibel, eben dann wenn’s passte. Toffa und Bernhard führten uns mit neuen Ideen und Spaß durch die Woche. Stefan, der Kapitän, erzählte so ungefähr einmal am Tag wo’s langgehen, bzw. schippern sollte. Wir hatten fast die ganze Woche unfassbar schönes Wetter. Einmal mussten wir ziemlich früh raus(so gg vier Uhr), um mit dem auflaufenden Wasser loszusegeln. Die Belohnung kam dann promt….ein unglaublich schöner Sonnenaufgang!
Über Langeneß Sylt, Pellworm und Amrum(vielleicht auch in anderer Reihenfolge?) ging es letztendlich wieder nach Husum zurück, allerdings nicht ohne einmal trocken zu fallen. Ich kam mir ein bisschen vor wie bei ‚Gullivers Reisen‘, jedenfalls fühlte es sich absurd an das Schiff auf dem Meeresgrund stehen zu sehen. Wir hatten einen Mordsspaß beim Waten durchs Watt und beim Changbong-Training neben der ‚Jonas‘.
In Husum angekommen, beendeten die Reise nach alter Tradition mit einem gemeinsamen Krabben-oder Fischbrötchenessen. Auch jetzt noch bin ich ganz beseelt wenn ich an die Reise zurückdenke. So eine schöne Gemeinschaft unter den TeilnehmerInnen und eins sein mit der Natur.
Danke!
Sigrid Bujack-Blecher, 4. Dan/ 9. Ki, Dojang Hamburg 5