Herbstlehrgang 2018 in Berlin

Der diesjährige Herbstlehrgang fand vom 09. bis 11. November in Berlin-Kreuzberg statt. Ich möchte mit einem Abstand von ein paar Wochen einige persönliche Erinnerungen mit Euch teilen.
Was mir besonders gut im Gedächtnis bleibt, ist eine gewisse Leichtigkeit vor, während und nach dem Lehrgang. Damit meine ich einerseits die Vorbereitung der Veranstaltung, die „uns Berliner*innen“ leicht von der Hand ging, weil viele ihren Beitrag gaben, und sich diese dank der guten Organisation (u. a. wegen Jürgens tollen Listen!) harmonisch zu einem großen Ganzen fügten. Ich hatte den Eindruck, dass die Arbeit diesmal sehr gut verteilt war und möchte Danke sagen für all diejenigen, die dabei halfen. Zum anderen meine ich auch die Durchführung selbst, wo uns so viele von den Gästen unterstützten und bereicherten: beim Trainieren, in der Umkleide, beim Feiern am Samstag im Bootshaus, beim Meditieren und Aufräumen am Sonntag. Ich erinnere mich gerne an das warme Miteinander während der drei Tage, die ein großes Familientreffen waren, mit vielen bekannten und auch neuen Gesichtern. In (meinen) Gedanken waren auch diejenigen präsent, die nicht (mehr) dabei sein konnten (ein Gedenken an unseren Freund Reiner und unsere Freundin Katrin).
Dies Bild passt auch gut zu dem, was ich von Sonsanim als Motto des Lehrgangs (und darüber hinaus) mitgenommen habe: Freude an der Bewegung und der Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellen, sich (und andere) nicht quälen, vielmehr das Leben genießen. Und, so konnten wir es bei den Su-Techniken erneut lernen, das heißt auch: Entweder mitgehen, die Bewegung mitmachen oder eben abklopfen und zeigen „Danke, das reicht, Stopp!“ Wenn ich weiß, dass ich diese Wahl habe, also aktiv etwas tun kann und darf, brauche ich keine Angst mehr zu haben vor den Sus und vielleicht auch nicht vor anderen Herausforderungen, die mir begegnen.
Ich hörte den Wunsch von Sonsanim, dass sich der Grundgedanke und das Grundanliegen von SSHKD noch leichter verbreiten mögen: Einheit von Himmel-Erde-Mensch und dass jede*r ein wertvoller Mensch ist! Dafür konnten wir alle mit dem Lehrgang beitragen, indem wir unser Herz ein Stück weit öffneten und das innewohnende Licht zum Strahlen brachten und sich dieses Leuchten über die Trainingshalle hinaus verbreitete. Ich erlebte das so: Angetan von unser Gemeinschaft und voller positiver Energie fühlte ich auch nach Abschluss des Lehrgangs eine große Freude in mir, die ich einfach mit den Menschen teilte, die mir unterwegs oder zuhause begegneten. Ein Lächeln schenken, ein freundliches Wort geben, einen Gefallen tun, eine Aufmerksamkeit anbieten – und schon verbreitet sich die Freude. Geteilte Freude ist doppelte Freude.
Wenn wir also, „angesteckt“ durch das Trainieren von SSHKD, unser Licht leuchten lassen, wird es heller in der Welt und es sind die kleinen Dinge, die dies zeigen und anderen Menschen Mut machen. Mut, um auch ihr Bedürfnis nach Gemeinschaft wahrzunehmen und zu befriedigen. Sonsanim hob während des Lehrgangs hervor, dass das Bedürfnis nach Gemeinschaft sehr stark sei. Nach meiner Wahrnehmung fällt es vielen Menschen heute angesichts der vielfältigen Zerstreuungsangebote schwerer, einen Weg zu finden, dies Grundbedürfnis sinnvoll zu stillen. Gemeinschaft „passiert“ nicht einfach, sondern wird von Menschen immer wieder gestaltet und mit Leben gefüllt. Und die Gemeinschaft der SSHKD-Trainierenden ist ein schönes Beispiel dafür. Ein Teil dessen zu sein und dazuzugehören, empfinde ich als großes Geschenk und dafür danke ich: Sonsanim für den Impuls und die stete Arbeit für diese Gemeinschaft, allen Lehrerinnen und Lehrern für die Unterstützung auf dem Weg und allen anderen, die wie ich sich bewegen und das Leben mit warmen Herzen miteinander genießen wollen.

Von Thorsten Thorein, 1. Dan/ 31. Ki , Dojang Berlin.