2022

Jahresmotto 2022

Mediation und Schnee - Seminar in den Schweizer Bergen

Man stelle sich folgenden Dialog in behäbigem Schweizer Dialekt mit vielen Gedankenpausen vor:
A: Du.
B: Ja.
A: Hast du das gewusst?
B: Was?
A: Dieses Jahr fanden die Shinson Hapkido Schnee- und Mediationstage in den Urner Bergen in der Schweiz statt.
B: Ja was.
Nachdenken, lange Pause
A und B: Mmmh. – Jaaa, ja.
Nachdenken, lange Pause
A: Du.
B: Ja.
A: Die hatten Glück.
B: Ja was!
A: Trotz Regen und nassem Schnee gingen die Schneeschuhlaufen.
B: Ja was!
A: Und weißt du was?
B: Was?
A: Die hatten auch noch Spass dabei.
B: Ja was!
A: So sind die eben. Machen das Beste daraus.
Nachdenken, lange Pause

A und B: Mmmh. – Jaaa, ja.

(Adaptierter Auszug aus dem Kurztheater der beiden Teilnehmer.innen Giuli und Matthias am Galaabend)

Frühjahrslehrgang Köln

Zunächst, lieber Dojang Köln, hier eine knappe Rezension für euch: Ihr seid super!?

„Warum?“, höre ich in meinen Ohren aus der Ferne – Ganz einfach: Es war der erste größere Lehrgang seit Auftauchen unseres allseits beliebten Virus und unsere fantastischen Menschen aus Köln haben abgeliefert.
Natürlich lässt sich in unseren eigenen Dojangs, mit Internet und Telefon und WhatsApp und Zoom ein Gemeinschaftsgefühl irgendwie aufrechterhalten; doch ein Teil des Shinson Hapkido, zumindest für mich, sind eben die vielen Verbindungen und Dinge, die auf den Lehrgängen zustande kommen. Die Wiedersehen, das Mitverfolgen von Lebensgeschichten, Trainings mit ganz vielen anderen Menschen, Austauschen vieler viel zu schlechter Witze, Gelerntes über den Haufen werfen, weil Sonsanim Ko etwas aufgefallen ist, wir kennen es. Und so kam es dann auch – Denn die Kölner haben uns in ihrem gemütlichen Dojang mit bestem Essen, viel Kaffee und Tee willkommen geheißen und uns ein lauschiges Plätzchen zum Trainieren arrangiert. Wir brauchten so nicht viel mehr tun als stets den Hinweisen der engagierten Helfer:innen zu folgen und uns umsorgen zu lassen. Fast wie bei Großeltern. Wer brauch schon Cluburlaub.
Beim Schreiben merke ich gerade, dass sich der Lehrgang anfühlt, als hätte er weit länger als zwei Tage gedauert. ?Ergo: Ich wurde voll abgeholt, das gute „sich selbst Reinigen“ hat also funktioniert. ?6 von 5 Sternen, Köln kann man nur empfehlen (Dass der hölzerne Hallenboden bisweilen die… Resilienz von Armen und Beinen auf die Probe gestellt hat, lasse ich gerade einfach raus). ?Fast selbstverständlich war man zunächst noch etwas vorsichtig mit dem Kontakt zu so vielen Menschen. Auch die noch durchgeführten Selbsttests zu Beginn des Lehrgangs wurden mit einer gewissen Spannung und Galgenhumor über ein potenzielles Spreader-Event erwartet. Doch die Vorsicht zahlte sich aus und schnell kam ein neues altes Lehrgangsgefühl auf, welches, so glaube ich, sehr vielen von uns sehr gut getan hat. Ja, auch mir ewigem Brummbär.? Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich mich tierisch (Hah. Wortwitz.) auf den Lehrgang gefreut habe und es mindestens so schön war, wie ich es mir erhofft hatte. Ich habe viele Gesichter nun nach Jahren zum ersten Mal wiedergesehen – mitsamt mir sehr lieber Menschen aus meinem Heimat-Dojang, in dem ich als Kind angefangen habe – ganz ehrlich; Ich habe mir einen Ast, nein, ich habe mir einen ganzen Baum gefreut. Danke Dojang Köln!

Marius Ronshausen, 28 Jahre, Dojang Aachen, 3. Kup

Int.Kinder-und Jugendlehrgang 2022

Mai 2022 und wir kommen nach sechseinhalbstündiger Fahrt von Hamburg aus mit dem Auto in Belgien an. In einer bergigen Landschaft, zwischen Kuhweiden und Wäldchen steht mitten im Nichts eine Sporthalle. Zumindest wirkt es so, wenn man sie als unbedarfter Deutscher betrachtet.
Für zwei Tage bevölkern wir sie und machen Sport. Nach Corona wieder der erste Kinder- und Jugendlehrgang und es fühlt sich auch immer wieder ein wenig surreal an, zusammen mit siebzig Menschen in einem Raum ohne Maske herumzulaufen und zu schlafen. Aber es bleibt sowieso nicht allzu viel Zeit, sich Gedanken zu machen. Im Nachhinein fühlt es sich an wie ein einziger langer Traum. Training, Essen, Training, Essen, Schlafen, Meditieren und dann wieder Training.
Der Lehrgang ist darauf ausgelegt, dass man danach müde im Auto hängt und erschöpft ist. Darauf, dass man wirkliche Erinnerungen mit nach Hause nimmt. Genau das tun wir. Wir trainieren viel in dieser Zeit und lernen Dinge über große Menschen und uns selbst. Das Wetter spielt mit und als wir uns am Freitag zum Draußentraining versammeln ist der Himmel bewölkt. Kurz darauf regnet es. Trocken bleibt keiner, zum Glück gibt es Duschen, auch wenn das Wasser heiß ist und aus Duschköpfen sprudelt, die schon vor einigen Jahren hätten erneuert werden können. Ich genieße es trotzdem. Es sind Bilder, die im Kopf bleiben, fast schon zusammenhanglos kommen sie immer wieder. So viel ist passiert und doch war die Zeit, die wir in Elsenborn verbracht haben, so kurz. In Tiergruppen finden wir uns zusammen, entwickeln Schmetterlings- und Delfinchoreografien und reden darüber, was ein großer Mensch ist und wie wir selbst einer werden können. Passend dazu besucht uns auch der Großmeister und spricht über die Gründe, aus denen er Shinson Hapkido gegründet hat.
Wir werden bekocht von Herrn Pfeiffer, der tatsächlich mit 3 F’s geschrieben wird (vielleicht heißt er also auch Pfeifffer, was ich aber nicht vermute). Neben diesem Running Gag konnten wir bei der allabendlichen Joke-Time entspannen und zum Abschluss wurde für den Home-Day gegrillt. Wir stehen morgens um halb sechs auf und meditieren eine halbe Stunde lang. Wenn man nur müde genug ist, funktioniert das erstaunlich gut. Danach ist keine Zeit mehr, um müde zu sein. Wir singen zusammen und sitzen samstags am Lagerfeuer. Für die Nachtwanderung wird es nicht dunkel genug. Stattdessen schauen wir in die Flammen. Lasse ich die Tage jetzt Revue passieren, so stelle ich fest, wie sehr ich die Zeit genossen habe. Keine elektronischen Geräte, stattdessen Bewegung.
Ich gehe mit schönen Erinnerungen nach Hause und muss sagen, dass der Lehrgang ein voller Erfolg war.

Hamburg, den 31.Mai.22
Jakob Mackeprang Dojang Hamburg 1

Pfingstlehrgang 2022in Groß-Biberau


meet embrace dance sing live peacefully with joy

Immer wieder neu beginnen, neu anfangen ist eines der Grundpfeiler des Shin Son Hap Ki Do- Trainings. In „jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ hat auch schon Hermann Hesse gewusst. Das Schreiben der ersten, anfa?nglichen Sa?tze dieses Pfingstlehrgangsberichts versetzt mich nochmals zuru?ck in diesen Zauber.
Zauberhaft schien an diesem Pfingstwochenende 2022 in Groß-Bieberau irgendwie alles zu sein. Zumindest ging es mir so.
Die Ankunft mit leckeren Obstspießen ist immer ein erfrischender und willkommener Auftakt nach Tankstellen- und Raststa?tten-Mief, hin zu einem vielversprechenden und spannenden Wochenende, rein ins Shin Son Hap Ki Do-feeling!
Das Thema dieses Lehrgangs war – ganz im Sinne des Jahresmottos – sich fest umarmen, friedliches Beisammensein und vor allem: sich endlich wiedersehen! Mal wieder sich selbst mit anderen physisch spu?ren, sich seelisch nahe sein, sich miteinander – ganz ohne Beschra?nkungen – bewegen und einfach mal eines tun: laut und ausgelassen sein, herzlich und ohne Hemmungen zu lachen, ohne dabei Angst haben zu mu?ssen seinem Nachbarn, seiner Nachbarin zu nahe zu kommen: wir sind uns nah gewesen – ganz in echt, ganz einfach und klar.
In gewisser Weise war das auch ein Neuanfang oder besser: ein Wiederbeginn als Ru?ckkehr zu dem, was das Herz so unbedingt braucht – Gemeinschaft, Menschen, Wa?rme, sich in die Augen schauen. Die Wettervorhersage war eigentlich alles andere als rosig. Auch wenn die Natur den Regen unbedingt braucht, waren die vorhergesagten Unwetter – mit Donner, Blitz und allem drum und dran – eher abschreckend. ... Aber: was kommen soll, soll kommen, was gehen wird, wird gehen. Alles halb so wild also. Und glu?cklicherweise besitzt Sonsanim Ko Myong die unschlagbare Fa?higkeit jedes noch so unangenehme Wetterszenario positiv umzudeuten: Blitz = wachwerden, Regen = der Himmel weint, die Erde freut sich. Aber so schlimm war's dann gar nicht. Interessant war es dennoch das uns so bestimmende Wetter u?ber die zwei Tage Lehrgang zu beobachten. Immer wieder viel blauer Himmel mit Sonne, immer wieder grau-weiße Wolken, die sich vor die Sonne schieben.
Zweiter Grundpfeiler des Shin Son Hap Ki Do-Trainings: von der Dunkelheit zum Licht! So gesehen ist das Wolkenspiel nur eine Anleitung zum Glu?cklichsein: die unbedingte Suche nach dem Licht. Wo ist das Sonnenlicht hinter der Wolkenfront? Wo ist mein inneres Licht hinter all den Schatten, die ich mir selbst werfe? Im Training knallt die Sonne, jeder ha?lt sich im Schatten, Ko Myong ermuntert aus dem Schatten herauszutreten, in der Sonne zu trainieren
(2. Gemeinschaftstraining am Samstagabend). So richtig Lust hatte darauf keiner, ganz ehrlich, aber dennoch: es lohnt sich. Raus aus dem Schatten, raus aus der eigenen comfort-zone ? rein ins Licht, am Anfang ist das vielleicht unangenehm, weil es grell ist und brennt, weil es schweißtreibend ist. Aber warum nicht mal wenigstens versuchen? Ich hab' schließlich nichts zu verlieren. Auch wenn mein Yop-Chagi alles andere als vorzeigewu?rdig ist, egal. Rein ins Ausprobieren, „einfach mal tunfisch“, wie mein Lehrer aus Tu?bingen immer zu sagen pflegt.
Der abendliche Vortrag (1. Abend) setzte in gewisser Weise genau da an: von der Dunkelheit zum Licht. Aber wo genau passiert das eigentlich?, frage ich mich und entdecke mich ein bisschen ratsuchend in den erscho?pften Gesichtern im sonnendurchfluteten Vortragsraum wieder. Es passiert wohl erstmals bei sich selbst. Ja, stimmt. Bei sich selbst beginnen, sich an der eigenen Nase packen, vor der eigenen Hu?tte fegen, „innerlich putzen und sauber machen“, wie Sonsanim sagt. Das kann ich erst einmal nur fu?r mich allein. Da bin ich ganz auf mich selbst gestellt, fu?r mich verantwortlich. Erst dann, wenn ich's fu?r mich versuche, kann ich anderen eine Hilfe sein, mich anbieten – der dritte Grundpfeiler des Shin Son Hap Ki Do's (Reihenfolge variierbar).
Wenn in jedem Anfang ein Zauber innewohnt und ich bei mir selbst beginnen darf – wie soll das dann konkret aussehen? Bin ich dann auch jemand, in dem Zauber ist und wohnt? Ko Myong hat gewissermaßen schon die Antwort im Vortrag gegeben: Ja, genau! Sein Auftrag von ihm fu?r's Wochenende: mal sein Herz weit o?ffnen und dann am Ende des Wochenendes zu und u?ber sich selbst sagen ko?nnen: ich bin ein Schatz! Das ist sein Wunsch fu?r uns. Ob es geklappt hat, weiß ich nicht so genau. Aber ich ahne, dass es in Ansa?tzen funktioniert. Gesprochene Worte helfen da nur ansatzweise, geben einem einen ersten Anstoß. Aber tunfisch muß man selbst. Da kann jeder bei sich selbst beginnen und begreifen, dass in diesem (Neu-)Anfang tatsa?chlich ein Zauber innewohnt, der einen tra?gt und hilft zu leben. Dieser Anfang beginnt jeden Tag neu: bei der Morgenmeditation, beim Joggen in den Feldern, beim Zuho?ren des Ki-Hap-Echos u?ber die Odenwalder Felder.
Der Pfingstlehrgang diesen Jahres stand unter einer ganz besonderen Kraft: die Magie der Wiederbegegnung, gemeinsam neu beginnen. Wie sehr das die letzten zwei Jahre gefehlt hat, wird mir erst bewusst in dem Augenblick, wo ich die Gemeinschaft wieder erleben darf. Ich kann eine Lu?cke schließen und endlich mal wieder nach vorne blicken und mich schon auf's na?chste Wiedersehen freuen: das Sommerlager in Tu?bingen!

Hannah Morris aus Tu?bingen, 4. Kup

Länderlehrgang Österreich

Voller Vorfreude bin ich am Freitag, den 06.05 nach Wien gefahren, um den Länderlehrgang geleitet von Sonsanim Ko Myong zu besuchen. Das Lehrgangsprogramm war bekannt und das frühe Aufstehen für die Meditation am Sonntag war noch nicht fest eingeplant. Angekommen in Wien war der Dojang schnell von Wien Meidling mit der U6 zu erreichen. So wie bei anderen Lehrgängen ist es auch in Wien – eine wahre Freude in der Gemeinschaft zu trainieren, zu essen, zu trinken und zu lachen. Die herzliche Stimmung war allen Teilnehmenden ins Gesicht geschrieben, insbesondere denen, die aus beruflichen oder anderen Gründen nicht mehr so häufig trainieren können und diesen Lehrgang als Chance ergriffen die Shin Son Hap Ki Do Gemeinschaft wieder aufleben zu lassen. Ob Gross oder Klein – die Altersschere war ziemlich gross – auf jeden Fall über 70 Jahre – alle haben sich am Training mit vollem Einsatz beteiligt und Ihre und die Herzen der anderen Teilnehmer bewegt. An beiden Abenden wurde gemeinsam zu Abend gegessen. Wienerisch am ersten Abend in einem Kaffeehaus und am zweiten Abend gab es nicht nur ein Abendessen, sondern eine Feier mit allen Beteiligten und noch mehr Besuchern. Diese Feier wurde in einem sehr schönen Lokal durchgeführt, welches Langzeitarbeitslose über die Tätigkeit im Lokal wieder in die Gesellschaft eingliedert. Kulinarisch war es köstlich und die Mitarbeitenden sowie die Feiernden hatten viel Freude an diesem Anlass – musikalische Unterhaltung inklusive. Trotz der Meditation am nächsten Tag sind die Beteiligten lange gemeinsam am feiern gewesen und haben das Ambiente gemeinsam genossen. Nächster Tag aufstehen um 4:30 um pünktlich bei der Meditation zu sein, hat natürlich alles tadellos geklappt, weil Do es scheinbar so wollte und die Tür zum Amida Zentrum gerade von Lars geöffnet wurde als ich vorbei stürmen wollte, um die von der Navigations-App gefundenen Adresse des Zentrums zu erreichen. Es waren erstaunlich viele Teilnehmer anwesend und die Meditation war sehr angenehm, sogar Meditationskissen wurden angeboten mitsamt einer kuscheligen Unterlage. Ein gemeinsames üppiges Frühstück in einem Restaurant und dann wieder zu den Abschlusstrainings in den Dojang. Die Trainings waren alle lehrreich – eines werde ich sicher nicht mehr vergessen und zwar als alle Teilnehmenden im Rahmen einer von Laslo erzählten Geschichte als Bambis durch die Halle zogen – ab und an stehen blieben um sich umzublicken und dann wieder in eine Richtung los zu hüpfen - einfach traumhaft. 

Vielen Dank an die Organisatoren und an Sonsanim Ko Myong für diesen wunderschönen Lehrgang, in dem man sich wie es Sonsanim zu Beginn sagte wie bei seiner Familie fühlte. 
Tarek Fahmy, Dojang Schwyz, 34. Ki

L

19. Segelreise im Nordsee-Wattenmeer

Chong Jung Dong im Wattenmeer - Segelreise 2022
Eine 28 m lange schwimmende WG mit integriertem Dojang? Gibt's nicht? Doch, na klar gibt's das, und zwar auf dem See-Ewer Jonas von Friedrichstadt. 2022 fand endlich die berühmte Shinson-Hapkido-Segelreise in der Nordsee wieder statt - eine Woche segeln und motoren im nordfriesichen Wattenmeer bei schönem Frühlingswetter im Mai. Elf Männer und elf Frauen plus supernettem Skipper und ebenso nettem und geduldigen Decksmann machten sich am Freitag, den 13. Mai von Husum auf in Richtung Nordsee-Inseln. Was passiert da so, auf einer Shinson Hapkido-Segelreise? Die Gruppe bedient das Schiff; zwei Masten, fünf Segel, fünf Schoten, vier Stage und drei Winden wollen bewegt werden. Wir wurden in drei Gruppen eingeteilt (Vorsegel, Großsegel und Besan) und hatten damit unseren Segel-Arbeitsplatz für die Woche gefunden und konnten am Samstag in See stechen. Und dann wollten auch noch 22 Menschen bewegt werden, dafür gab es täglich ein- oder mehrmals tolles Shinson Hapkido-Training von Bu-Sonsanim Christoph Albinus und Sabomnim Bernhard Tessmann. An Deck und an jedem unserer fünf Anker- und Liegeplätze haben wir mit und in der Landschaft trainiert, auf Schafwiesen, am Strand oder - bei Ebbe - auf dem Meeresgrund - tolle und ungewöhnliche Naturerlebnisse. Am zweiten Abend auf dem Schiff ließen wir uns trockenfallen und konnten mit dem Changbong im Schlick vor und in mystisch anmutender Wattkulisse trainieren - großartig. Der Schiffsalltag gestaltet sich deutlich anders als gewohnt. Hier mal kurz ein typischer Shinson-Tag auf See: Morgenmeditation, Frühstücken, Training, Schiff seeklar machen (die Leute ebenfalls), aus dem Hafen auslaufen und Segel setzen, irgendwann in einem neuen Hafen festmachen und dann wieder Training in der Natur, danach Abendessen, das die jeweilige Koch-Crew zwischendurch vorbereitet hat, abends Singen oder Akupressur oder Geschichten oder oder. Aber halt, die großen Chefs sind im Wattenmeer natürlich Ebbe und Flut und der Wind, die den Tagesablauf eigentlich immer durcheinander würfeln. Mal steht man morgens um 4.30 Uhr auf, um mit ablaufend Wasser aus dem Hafen zu kommen, mal findet man sich plötzlich auf dem Wattboden wieder, weil der nächste Hafen zu weit ist, mal macht sich eine Amazone mit einer Gruppe sangesfreudiger Bundesfreiwilligendienstler*innen an Bord mangels eigenem Liegeplatz längs am Schiff fest und so weiter. Also: immer flexibel bleiben und mit dem Wind bewegen. Nach einer Woche sind wir glücklich und gut durchbewegt und durchgepustet wieder in Husum eingelaufen und sogar noch auf ein Fischbrötchen eingeladen worden - besser geht nicht. Vielen Dank an alle und gerne wieder.
Christopher Bohn, Sektion Kleinmeinsdorf/ Semmerin

Herbstlehrgang Hamburg

Hamburg, 13. Oktober 2021
Liebe Shinson Hapkido Trainierenden,
unser Dojang hat sich zur Entscheidungsfindung zum Thema 2G /3G-Herbstlehrgang getroffen.
Der Austausch und die verschiedenen Meinungen sind uns wichtig gewesen, um eine klare Entscheidung fällen zu können. Fakt ist, dass ein 3G-Lehrgang in der bisherigen Größenordnung unter den
jetzigen Hamburger Pandemie-Bedingungen für alle nicht vorstellbar ist und viele Einschränkungen/Unsicherheiten beinhaltet hätte. (Z.B. wären bei einem 3G-Modell nur 50 Personen in der Turnhalle erlaubt!) Demgegenüber würde ein 2G-Lehrgang nicht Geimpfte ausgrenzen und die Spaltung untereinander füttern. Dies wäre und ist nicht in unserem Sinne und würde auch nicht zum Geist des Herbstlehrgangs passen.
Der Herbstlehrgang steht für uns als Veranstalter/ Gastgeber: für eine große Gemeinschaft, Wiedersehensfreude, Umarmen, Lachen + Schwitzen, Feiern, Singen, ein reichhaltiges Büffet, Platz zum Übernachten, gemeinsam Frühstücken, Meditieren, und viel Energie tanken...
Dies alles können wir uns in diesem Jahr und zum jetzigen Zeitpunkt hier in Hamburg nicht vorstellen zu realisieren.
Im Namen aller Trainierenden
aus dem Dojang Hamburg 1
Lidija Kovacic
Sabomnim, 8. Ki  Dojangleitung Hamburg 1